Es gibt aktuell drei Psychotherapieverfahren, die sowohl wissenschaftlich als auch von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt sind. Hier können Sie sich einen groben Überblick verschaffen.
Wichtig: Therapeuten arbeiten individuell verschieden und oft verfahrenübergreifend. Die wichtigste Frage, die Sie sich stellen sollten ist, ob Sie sich bei einem Therapeuten wohl fühlen und das Gefühl haben weiter zu kommen.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Weiterentwicklung der reinen Verhaltenstherapie. Der Fokus liegt auf Einstellungen, Gedanken, Bewertungen, Überzeugungen (Kognitionen) und Verhaltensänderung (durch z.B. Konfrontation bei Angst). Es geht vor allem darum das Leiden im ‚Hier und Jetzt‘ zu verringern. Da die meisten Schwierigkeiten schon länger bestehen und zumindest teilweise auch durch die Biografie begünstigt wurden, ist auch hier die Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte (so weit nötig) ein wichtiger Teil.
Die Tiefenpsychologie ist eine Weiterentwicklung der Psychoanalyse. Auch hier werden Symptome wie Ängste oder Depressionen als Ausdruck unbewusster Konflikte gesehen, die meist in der Kindheit entstanden sind. Ziel der Behandlung ist somit, problematische Ereignisse in der Lebensgeschichte aufzuarbeiten, Konflikte zu identifizieren und zu lösen. Dies findet (anders als in der klassischen Analyse) v.a. im Dialog statt.
Die Psychoanalyse ist das älteste Psychotherapieverfahren und basiert auf den Ideen von Sigmund Freud. In der klassichen Durchführung liegt der Klient auf einer Liege und der Therapeut sitzt an seinem Kopfende. Der Klient versucht nun möglichst unzensiert alles auszusprechen, was ihm in den Sinn kommt (freies Assoziieren), der Therapeut hält sich zurück und sagt nur selten etwas. Auf diese Weise soll das Unbewusste des Klienten erforscht, unbewusste Konflikte identifiziert und somit gelöst werden.